Arthrose ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen bei Hunden – eingeschränkte Beweglichkeit, schmerzhafte Gelenke und Verhaltensänderung durch Schmerzen sind typische Symptome. Doch wusstest Du, dass bei vielen Hunden mit Arthrose auch Muskelprobleme eine Rolle spielen? Myofasziale Triggerpunkte (MTPs) sind schmerzhafte Verhärtungen in der Muskulatur, die oft unentdeckt bleiben, aber großen Einfluss auf das Wohlbefinden Deines Hundes haben können.
Eine aktuelle Studie, veröffentlicht im Frontiers in Veterinary Science (Formenton et al., 2025), zeigt, dass Triggerpunkte bei Hunden mit Arthrose weit verbreitet sind. Was das für Deinen Hund bedeutet und wie Du ihm helfen kannst, erfährst Du hier!
Triggerpunkte – Was ist das überhaupt?
Stell Dir vor, Du hast einen Knoten in der Muskulatur, der drückt und weh tut, wenn man ihn anfasst. Genau das sind myofasziale Triggerpunkte – kleine, verspannte Bereiche in den Muskeln, die extrem schmerzhaft sein können. Diese Punkte können von außen nicht sichtbar sein, aber bei Deinem Hund merkst Du sie vielleicht daran, dass er Berührungen meidet, bestimmte Stellen leckt oder sogar zuckt, wenn Du ihn anfasst.
Warum sind Triggerpunkte so wichtig bei Arthrose?
Die genannte Studie untersuchte 35 Hunde mit Arthrose und stellte fest, dass 86 % von ihnen mindestens einen Triggerpunkt hatten – manche sogar mehrere. Besonders häufig betroffen waren Muskeln im Rücken (z. B. der Longissimus) und in den Hinterbeinen (z. B. der Quadrizeps).
Das Problem: Arthrose verursacht Schmerzen in den Gelenken. Dein Hund versucht, diese Schmerzen zu umgehen, indem er seine Bewegungen anpasst – das nennt man Schonhaltung. Dadurch werden andere Muskeln überbelastet, was zu Triggerpunkten führen kann. Das macht die Sache noch schlimmer: Dein Hund hat nicht nur Gelenkschmerzen, sondern auch Muskelprobleme, die die Beweglichkeit weiter einschränken.
Die Studie fand außerdem heraus, dass ältere Hunde häufiger Triggerpunkte aufweisen, was zeigt, dass sich muskuläre Probleme mit der Zeit verstärken können.
Wie kannst Du Triggerpunkte erkennen?
Vielleicht ist Dir schon mal aufgefallen, dass Dein Hund:
- Empfindlich auf Druck an bestimmten Stellen reagiert,
- mit Muskeln zuckt, wenn Du ihn berührst oder massierst,
- Unlust zeigt, sich bewegen zu wollen, oder
- sogar aggressiv wird, wenn Du bestimmte Körperbereiche berührst.
All das könnten Hinweise auf Triggerpunkte sein. Es ist gar nicht so einfach, diese Stellen selbst zu erkennen – manchmal braucht es erfahrene Hände, wie die eines (spezialisierten) Tierarztes oder Manualtherapeuten.
Was kannst Du gegen Triggerpunkte tun?
Die gute Nachricht: Es gibt einige Möglichkeiten, wie Du Deinem Hund helfen kannst, die Schmerzen zu lindern und seine Beweglichkeit zu verbessern.
Hier ein paar allgemeine Tipps:
1. Sanfte Massagen
: Fang an, die Muskeln Deines Hundes vorsichtig zu massieren. Verwende kreisende Bewegungen und achte darauf, wie Dein Hund reagiert. Eine Massage kann Verspannungen lösen und die Durchblutung fördern – Dein Hund wird es Dir danken!
2. Wärme bringt Entspannung: Nutze Wärmepads oder ein warmes Handtuch, um verspannte Muskeln zu lockern. Besonders nach einem Spaziergang kann Wärme Wunder wirken.
3. Gezielte Übungen:
Mit speziellen Übungen kannst Du nicht nur die Muskulatur Deines Hundes stärken, sondern auch seine Beweglichkeit fördern. Dein spezialisierter Tierarzt oder Therapeut kann Dir hier tolle Übungen zeigen.
4. Professionelle Unterstützung
: Manchmal braucht es erfahrene Hände, um Triggerpunkte richtig zu behandeln. Spezialisierte Tierärzte oder gut geschulte Therapeuten können diese Punkte gezielt massieren oder andere Techniken wie Dry Needling einsetzen.
Warum ist das so wichtig?
Oft werden Triggerpunkte oft übersehen, obwohl sie die Schmerzempfindung Deines Hundes stark beeinflussen können. Indem Du diese Problematik angehst, kannst Du nicht nur die Lebensqualität Deines Hundes verbessern, sondern auch verhindern, dass sich muskuläre Probleme verschlimmern.
Fazit: Dein Hund zählt auf Dich!
Arthrose ist eine Herausforderung – für Deinen Hund und für Dich. Aber mit ein Wissen und gezielter Unterstützung kannst Du einen großen Unterschied machen. Indem Du nicht nur die Gelenke, sondern auch die Muskulatur im Blick behältst, hilfst Du Deinem Hund, wieder mehr Bewegungsfreude und Lebensqualität zu gewinnen.
AIM for a good life!
Formenton, M. R., Fantoni, D. T., Gauthier, L., Cachon, T., Yeng, L. T., & Portier, K. (2025). Prevalence and location of myofascial trigger points in dogs with osteoarthritis. Frontiers in Veterinary Science, 12, Article 1488801. https://doi.org/10.3389/fvets.2025.1488801