A joyful woman walking her German Shepherd in a snowy forest, enjoying a winter day.

„Wer führt wen Gassi?“: Die Bedeutung der Bindung zwischen Mensch und Hund

Hunde sind unsere treuen Begleiter, aber ihre Rolle geht oft weit über die reine Gesellschaft hinaus. Sie fördern unsere körperliche Aktivität, beeinflussen unseren Lebensstil und tragen zu unserem Wohlbefinden bei. Doch wie stark beeinflusst die Bindung zwischen Mensch und Hund tatsächlich den Alltag – insbesondere die Bewegung? Eine aktuelle Studie aus Portugal hat spannende Einblicke in diese Beziehung geliefert.

Die Rolle der Mensch-Hund-Bindung

Die Studie zeigt, dass die Stärke der Bindung zwischen Hundehaltern und ihren Vierbeinern direkten Einfluss auf die körperliche Aktivität beider Seiten hat. Hundehalter, die eine enge Bindung zu ihrem Hund verspüren, gehen häufiger und regelmäßiger mit ihrem Hund spazieren. Dies wirkt sich nicht nur positiv auf die Fitness des Hundes, sondern auch auf die Gesundheit des Halters aus. Hundehalter mit einem gesunden Lebensstil bewerteten sowohl ihre eigene Gesundheit als auch die ihres Hundes besser.

Was sagt die Forschung?Mit Hilfe von Beschleunigungsmessern (sogenannten Accelerometern) wurde die Aktivität von 38 Hund-Mensch-Paaren gemessen. Dabei wurde festgestellt, dass die Aktivität des Hundes häufig mit der seines Halters korreliert. Interessanterweise zeigte die Studie, dass Hunde mit höherer Aktivität ihre Besitzer zu mehr Bewegung motivieren konnten und umgekehrt. Besonders bemerkenswert: Die emotionale Nähe, gemessen durch die „Lexington Attachment Pet Scale“, spielte eine entscheidende Rolle. Je enger die Bindung, desto häufiger wurden die Hunde bewegt.

Die gesundheitlichen Vorteile

Die Forscher fanden außerdem heraus, dass ein aktiver Lebensstil des Halters oft mit einer besseren Versorgung des Hundes einhergeht. Regelmäßige Spaziergänge, ein gesundes Gewicht und die Einhaltung von Impf- und Entwurmungsplänen standen in engem Zusammenhang mit einem höheren Gesundheitsbewusstsein des Halters.
Darüber hinaus wirkt sich das gemeinsame Gehen positiv auf die mentale Gesundheit aus. Ähnlich wie soziale Unterstützung unter Menschen, bietet die Beziehung zum Hund emotionale Stabilität und hilft, negative Gefühle zu reduzieren. Gerade in stressigen Phasen oder in Zeiten sozialer Isolation, wie während der COVID-19-Pandemie, können Hunde eine wichtige Stütze sein.

Was bedeutet das für Hundehalter?

Die Studie zeigt eindrucksvoll, wie wichtig die Bindung zu unserem Hund für einen gesunden Lebensstil ist – für Mensch und Tier. Hier sind einige Tipps, wie Sie die Beziehung zu Ihrem Hund stärken und gleichzeitig Ihre gemeinsame Aktivität fördern können:

  • Gemeinsame Spaziergänge planen: Regelmäßige Bewegung stärkt die Bindung und hält Sie beide fit. Versuchen Sie, feste Zeiten in Ihren Tagesablauf einzubauen.
  • Interaktive Spiele: Neben Spaziergängen sorgen Spiele wie Apportieren oder Suchspiele für Abwechslung und fördern die mentale Auslastung.
  • Auf die Bedürfnisse des Hundes achten: Ein gesundes Gewicht, die richtige Ernährung und regelmäßige Tierarztbesuche sind entscheidend für das Wohlbefinden Ihres Hundes.

Fazit

Die Beziehung zwischen Mensch und Hund ist weit mehr als nur eine Freundschaft. Sie beeinflusst unseren Alltag, unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Die Ergebnisse der Studie aus Portugal unterstreichen, dass Hundehalter mit einer engen Bindung zu ihrem Vierbeiner nicht nur gesünder, sondern auch glücklicher sind. Also, schnappen Sie sich die Leine und machen Sie den nächsten Spaziergang zu einem besonderen Moment – für Sie und Ihren Hund.

Quellen

  1. Martins, C.F., et al. (2024). Walk or be walked by the dog? The attachment role. BMC Public Health. https://doi.org/10.1186/s12889-024-18037-4
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